#richtigerZeitpunkt, um Kinder zu bekommen – wann ist es soweit? Während Schule oder Ausbildung, vor oder während des Berufseinstiegs, nach Jahren im Beruf? Vielleicht lockt die Frage auf eine ganz falsche Fährte…
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen? In der Schulzeit? Dann ist der Schulabschluss in Gefahr. Nach der Schule? Wird dann die Ausbildung überhaupt angefangen? Während des Studiums? Sehr, sehr anstrengend mit Kind zieht sich das Studium in die Länge. Danach? Diese biografische Lücke sieht im Bewerbungsschreiben aber gar nicht gut aus! Und viele Arbeitgeber stellen Frauen auch heute noch erst ein, “wenn deren Familienplanung angeschlossen ist”, was sie natürlich keiner Frau offen sagen würden, denn die würde wegen dieser offensichtlichen Benachteiligung womöglich klagen. Wenn die Karriere so richtig Fahrt aufgenommen hat? ‘Wofür habe ich mich so angestrengt, wenn ich jetzt aussteige?’, fragt sich da so manche. ‘Nur noch dieser eine Karriereschritt….’
Mal davon abgesehen, dass zum Kindermachen ja auch noch ein respektabler Papa gefunden werden muss, der nicht nur bei der Zeugung anwesend sein, sondern bei der Aufzucht auch freudig mittun will.
Und die biologische Uhr tickt und tickt. Wer denkt, er oder sie habe noch viel Zeit, der irrt. Gibt es den “richtigen Zeitpunkt” überhaupt? “Wie müsste der aussehen?”, fragte ich schon mal ein ratloses Paar, dass bei mir im Coaching saß. “Aber wie erkennen wir den, wenn er kommt?” Meine Gegenfrage: “Ja ‘kommt’ er denn überhaupt?” Alles Mögliche wird heute akribisch organisiert. Schon ein Spaziergang mit jüngeren Kindern oder ein Picknick im nächsten Stadtpark kann zum Vorbeireitungsmarathon geraten. Aber bei der Familienplanung verlassen wir uns darauf, dass der “richtige” Zeitpunkt “kommt”? Tun wir natürlich nicht! Wir hoffen nur darauf, den Punkt zu erwischen, wo nicht gar so viel im Wege steht.
Ich persönlich habe mich irgendwann entschlossen, nicht länger zu warten und das zu tun, was ich mir das erste Mal mit etwa zwölf gewünscht habe: ein Kind bekommen. Ich war mitten im Studium, das Geld war – mein Mann war Berufsanfänger – natürlich knapp. Ich stand vor einem wichtigen Praktikum, hatte eine Stelle als studentische Hilfskraft und meinem Professor dann eine Menge zu erklären. Zum Glück war ich, obwohl wir relativ planvoll vorgegangen sind, sofort schwanger und absolvierte mein Praktikum dank des unkomplizierten Schwangerschaftsverlaufs völlig problemlos. Die meisten meiner gut siebzig Kolleginnen und Kollegen haben “meinen Zustand” wohl nicht einmal bemerkt. Auf der anderen Seite gab mir die Schwangerschaft auch die Ruhe und Gelassenheit, die ich brauchte, um die drei sehr turbulenten Monate in dieser riesigen Theaterproduktion zu überstehen.
Auch die Geburt verlief ohne Komplikationen. Als ich das hübsche Fröschlein dann im Arm hielt und das Gefühl hatte, ich könnte jetzt noch einen Zwilling gebähren, wenn einer da wäre, da wurde mir schlagartig klar, dass ich zu lange gewartet hatte! Ich hätte mein Kind auch ebensogut fünf Jahre früher (und mit dem gleichen Mann) bekommen können. Alles fühlte sich so vollkommen und richtig an, dass ich es gerne früher erlebt hätte!
Falls jemand sich an meinem Rat orientieren möchte: Der “richtige” Zeitpunkt, er “kommt” leider gar nicht! Wir könnnen das Feld bereiten: Einen wunderbaren Mann treffen, der auch Kinder möchte, unsere Beziehung pflegen, unseren Freundeskreis, die Familienbande. (Keiner schafft das ganz allein.) Ja,es stimmt. Auch die wirtschaftlichen Verhältnisse sollten nicht vollständig desolat sein. Auf der anderen Seite: Kinder brauchen keinen Bugaboo-Kinderwagen, sie brauchen das sichere Gefühl von Geborgenheit und Liebe, dann könnte man sie statt in ein Kinderbett theoretisch sogar in eine Futterkrippe betten.
Wenn diese beiden Bedingungen – Liebe und Freundschaft zum Partner, zum Familien- und Freundeskreis und die Bereitschaft, ein Kind zu lieben gegeben sind: Legt los! Der Rest findet sich…..
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